Die Immobilie im Alter

Verkaufen, vermieten, verrenten - was soll ich mit meiner Immobilie machen?

Lassen Sie mich das Problem zunächst mit einer typischen Geschichte auf den Punkt bringen. Ein Baugebiet aus den 70-ern in dem sich damals acht junge Familien jeweils ein Haus gebaut haben. Die Kinder leben heute oft weit entfernt vom Elternhaus. In den Häusern wohnt heute nur noch jeweils eine Person zwischen 70 und 80 Jahren. Nahezu alle klagen, dass die Arbeit mit dem Haus zuviel ist und vereinzelt reicht auch die Rente nicht aus, um dringend notwendige Reparaturen durchzuführen. Daneben fühlen sich die meisten auch recht einsam in ihrem großzügigen Heim, denn auch wenn sich die Kinder gut um ihre Eltern kümmern, haben sie aufgrund eigener Verpflichtungen nicht immer genug Zeit. Und oft genug wohnen Sie beruflich bedingt auch viel zu weit weg.

Meine Empfehlung:

 

Befassen Sie sich rechtzeitig mit dem Thema, solange Sie noch alles selbst steuern und selbst handeln und entscheiden können. Wenn Sie Kinder haben, beziehen Sie diese möglichst frühzeitig in Ihre Überlegungen mit ein. Nicht immer legen diese Wert darauf, das elterliche Haus einmal zu erben und dann selbst zu beziehen. Das gibt Ihnen viel mehr Freiheit für Ihre Entscheidungen.

Und nebenbei:

 

Bei mehreren Kindern ist es gut, frühzeitig das Erbe zu regeln. Dann sind spätere Streitereien und Zerwürfnisse schon mal ausgeschlossen. Ich habe in den langen Jahren meiner beruflichen Tätigkeit leider schon viele Fälle erlebt, in denen es wirklich schlimme Auseinandersetzungen in Erbfällen gab. Da gilt dann das Motto: Scheidung und Tod, sind des Anwalts Brot. Und das sind meist ziemlich dicke Scheiben.

 

Oft genug denkt man als Lösung an einen Verkauf und die Heimunterbringung. Das muss aber nicht sein. Es gibt auch andere Lösungen, denn eines sollte nie vergessen werden: Für die Eigentümer sind viele Emotionen mit ihrem Lebensmittelpunkt verbunden und neben diversen Investitionen steckt viel Herzblut in ihrer Immobilie. Das im Alter alles einfach aufzugeben fällt oft schwer, insbesondere dann, wenn damit ein Wechsel in ein neues Umfeld verbunden ist. Ein Verbleib im vertrauten Umfeld – entsprechende Rahmenbedingungen vorausgesetzt – wirkt sich meist günstig auf die seelische und körperliche Gesundheit aus.

 

Es gibt natürlich mehr Möglichkeiten als die oben genannte:

 

Da wäre zum Beispiel die Verrentung der Immobilie. Dabei können Sie in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus wohnen bleiben. Der Erwerber zahlt eine monatliche Rente an Sie und Sie erhalten ein lebenslanges oder auch zeitlich befristetes Wohnrecht, das Sie absichert. Der neue Eigentümer übernimmt alle Reparaturen und die Instandhaltung für die Immobilie. Hier gibt es diverse Ausgestaltungsmöglichkeiten.

 

Eine weitere Option wäre auch die Bildung einer Senioren-WG. Um bei der Geschichte vom Anfang zu bleiben: Die Bewohner teilen sich künftig zwei oder drei Häuser und die anderen Häuser werden verkauft oder vermietet, um die finanziellen Mittel für die künftige Versorgung und den Umbau aufzubringen. Auch die Umgestaltung einzelner Häuser in ein Familienheim mit einer Einliegerwohnung ist denkbar. Die Einliegerwohnung könnte dann vom Eigentümer genutzt werden und die große Wohnung an eine junge Familie vermietet oder verkauft werden. Auch dafür könnte sicher ein Verrentungsmodell entwickelt werden.

 

Oder "Wohnen gegen Hilfe". Sie brauchen Unterstützung z. B. im Garten, im Haushalt, für Einkäufe oder müssen immer mal wieder zum Arzt gefahren werden. Sie stellen dafür Teile Ihres Hauses, bzw. Ihrer Wohnung in der Regel unentgeltlich oder nur für einen kleinen Obulus zur Verfügung. Im Gegenzug leistet der Mitbewohner/die Mitbewohnerin eine gewisse Anzahl Stunden Hilfsdienste für Sie.

 

Und falls Sie Ihre zu große Immobilie gegen eine kleinere tauschen möchten - natürlich mit entsprechendem Wertausgleich - kann ich Sie auch dabei begleiten.

 

Nicht zu vergessen auch das Wohnen in einem generationenübergreifenden Wohnprojekt. Aus den Sozialwissenschaften weiß man, dass das Leben in einer Gemeinschaft bereichernd und belebend wirkt. Oft reduziert sich die Pflegebedürftigkeit und die Lebensqualität verbessert sich. Durch das Zusammenleben von Alt und Jung entstehen auch Synergieeffekte, die allen zugute kommen (z. B. passen die Senioren mal auf die Kinder der Jüngeren auf, machen Hausaufgabenbetreuung und im Gegenzug werden für sie Einkäufe erledigt oder die Fahrt zum Arzt.

 

Sie sehen schon, die Palette an Möglichkeiten ist groß. Den Königsweg gibt es nicht. Jeder Mensch, jeder Fall, jede Konstellation ist einzigartig und braucht daher auch individuelle Lösungen.

 

Wenn Sie unsicher sind und Unterstützung bei Ihrer Entscheidung brauchen, bin ich gerne für Sie da. Als Coach und Mediator ITHA habe ich entsprechendes Handwerkszeug zur Verfügung, damit Sie zu einer guten Entscheidung kommen.

 

Wenn Sie sich vorab informieren wollen, sende ich Ihnen gerne eine Informationsbroschüre zu dem Thema "Die Immobilie im Alter" zu.

 

Und wenn es um einen Verkauf, eine Vermietung oder eine Verrentung geht, sprechen Sie mich einfach an. Gerne bin ich auch für Teilbereiche als Honorarberater für Sie tätig.

 

Ich freue mich auf unser Gespräch.

 

Ihr Herbert Bogner